Das Dorf Rethmar
Geschichte
Die früheste Erwähnung des Dorfes Rethmar ist aus dem Jahr 1000 erhalten. Der Name Rethmar - altdeutsch Rhiodmer - deutet auf eine sehr sumpfige und mit großen Wasserflächen umgebene Gegend hin: reth (Ried) und mar oder mer (Gewässer), Reitmahr am Dieke.
Die Geschichte Rethmars fällt in großen Zügen mit der Geschichte des "Großen Freien" und des "Hauses
Rethmar" zusammen. Darauf weist auch das Wappen Rethmars hin, das unter dem welfischen Löwen in zwei Reihen acht
schwarze, aufrecht stehende Rauten zeigt.
Alle früher zum Großen Freien gehörenden Orte zeigen heute einen goldenen Löwen mit blauen Krallen und
blauer Zunge auf rotem Grund in ihren Wappen, jeweils verbunden mit Zeichen ihrer besonderen örtlichen Geschichte.
Die Rauten im Wappen Rethmars sind dem Wappen der aus Rautenberg bei Hildesheim stammenden Familie von Rutenberg entnommen,
die bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts auf Haus Rethmar saß und das Land beherrschte.
Es ist ungeklärt, wann die Familie nach Rethmar kam und ob sie die Burg bereits vorfand oder selbst erbauen ließ.
Das Schloss Rethmar wurde gegen 1000 n.Chr am Diekenmoor errichtet und setzt somit den Grundstein des "Hauses von Rethmar" und der Geschichte des Dorfes.
Diese Burg - die einzige Ritterburg im Großen Freien - muss ein sehr festes Bauwerk gewesen sein, denn sie ist trotz mehrerer Angriffe nie erobert worden. Belegt ist der Sturm auf das Haus Rethmar im Jahre 1332 als Folge einer Fehde um die Nachfolge auf dem Hildesheimer Bischofsstuhl.
Rethmar heute
Rethmar ist ein kleines Dorf mit rund 1600 Einwohnern. Es gehört zur Stadt Sehnde und liegt ungefähr 20 Kilometer süd-östlich von Hannover. Neben der Junggesellschaft gibt es in Rethmar verschiedene Vereine, Sehenswürdigkeiten und Freizeitangebote.
Im 100 Sitz- und 250 Stehplätze fassenden Kanalstadion mit zwei Sportplätzen
trägt der Sportverein MTV Rethmar seine Heimspiele im Fußball aus.
Der Ort besitzt eine Tennisanlage direkt am Sportplatz mit 3 Sandplätzen.
Ein Kleinkunsttheater, das am 1. Dezember 2006 eröffnet wurde, befindet sich im Ortsinneren in einer Gastronomie (Gutshof Rethmar) und bietet Platz für bis zu 500 Personen.
Der Dorfkern ist geprägt vom Baukomplex des alten Rittergutes: Schloss Rethmar mit Schlossgarten, Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, dazu im Kern die romanische Katharinenkirche. Gutsgebäude und Land sind inzwischen aufgeteilt und dienen verschiedenen Zwecken (Privatwohnsitz, Gastronomie, Pferdesport, Neubaugebiet).