Chronik
Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen zur Rethmarer Junggesellschaft, die eigens zur "Geisterbekämpfung" gegründet worden ist, wurden in Kirchenchroniken aus dem Jahre 1863 gefunden. ( nachzulesen in dem Buch "Aus alter Zeit" von Heinz Siegfried Strehlow)
1863 schlossen sich die unverheirateten Männer des Dorfes zu der Junggesellschaft zusammen, wie aus einer alten Kirchenchronik zu erfahren ist. Der Schützenverein ist erst später aus diesem Zusammenschluss entstanden. Viel mehr wurde bis heute noch nicht über die Vorgänger, der heutigen Junggesellschaft, und ihre Beweggründe in Erfahrung gebracht.
Der Fastnachtsbrauch ist abzuleiten aus einer Kombination der Winteraustreibung und einem Fruchtbarkeitskult. Früher wurden die Kinder nicht angemalt, sondern es wurde "gefuht": Schläge mit einer Fastnachtsrute sollten Potenzsteigernd wirken.
Die verkleideten Männer sollten ein "wildes Heer" darstellen, das die Wintergeister dadurch vertreiben kann, dass sie einerseits selbst so aussehen wie diese und dass sie andererseits mit viel Lärm durch die Straßen ziehen.
Heutzutage wird nur noch Traditionspflege betrieben, ein tieferer Sinn steckt nicht mehr dahinter. Dennoch ist diese Art die Fastnacht zu feiern, noch wesentlich näher an ihrer ursprünglichen Bedeutung als der Fasching in den sogenannten Karnevalshochburgen im Rheinland!
Zu diesem Zweck werden sich die Junggesellen am Wochenende vor dem Rosenmontag, mehr oder weniger furchterregend verkleiden. Mit einem furchteinflössenden Lärm zieht die Gesellschaft durch den Ort, um die Wintergeister zu vertreiben und dafür von der Bevölkerung ihren Lohn zu bekommen in Form von Lebensmitteln oder Geld!